Kein Feld

Jungs und Fußball spielen, das ist in so gut wie jedem Land in einem Atemzug zu nennen. So natürlich auch in Äthiopien. Auch hier gibt es hunderte Rooney´s, Drogba´s, Ballack´s und Messi´s. Die Trikot-Duplikate, die man für ein paar Euro im Mercato kaufen kann, sind die Zeichen auf der Straße, aber jeder der dem runden Leder nachrennt, hat den Traum es auch soweit zu bringen wie ihre Vorbilder. Das ist im Grunde nichts neues, wenn man in Deutschland auf den Bolzplatz geht, dann würde man wohl die selben Antworten bekommen. Aber genau diesen Bolzplat findet man hier nicht. Es gibt einfach keine Möglichkeit, ihrer geliebten Sportart nachzugehen, weil der dazu benötigte Platz in Addis einfach nicht vorhanden ist.

Rot gegen Rot

Am Samstag wurde mir erst so richtig bewusst was das bedeutet. Ein anderer ehemaliger Volunteer ist derzeit auch in Addis und hatte ein paar Kleinigkeiten mitgebracht, die wir gestern verteilt haben. Ein Fußball durfte nicht fehlen. Wir sind mit den Jungs losgezogen um auf dem einzigen Platz in der Gegend ein wenig zu kicken. Aber ist klar das dort natürlich reger Betrieb herrscht wenn es in einem Stadtteil die einzige Fläche für Fußballbegeisterte ist. Der Platz gleicht mehr einer Müllhalde, aber das interessiert niemanden, denn man kann ja zumindest fußball spielen. Wir haben dann auf einer nahegelegenen Straße angefangen zu spielen, bis das laufende Training beendet war und haben dann auf dem Platz noch gespielt. An Einsatz mangelt es hier nicht, egal ob auf dem Teer oder auf dem Feld.

 

Da wurde mir mal wieder bewusst, welche Dinge so selbstverständlich erscheinen aber doch nicht sind.

viele grüße

Martin

Vorbei am Linienrichter! Sprintduell an der Außlinie

3 Gedanken zu “Kein Feld

  1. Servus!
    Ich muss ja grad schon oft an dich denken… Die Rastafarais hier auf Jamaika traeumen ja alle davon ins gelobte Land Ethiopia zurueck zu kehren. Aber sie warten, bis Haile Selassie sie mit UFOs abholt und dort hinbringt – kein Scheiss!

    Bin oft am ueberlegen, ob man nicht irgendwie ne Arbeit zusammen machen kann. What about „Rastafarai in Ethiopia – differences to Jamaica“… oder was auch immer.

    Die Sache mit den nicht vorhandenen Fussballplaetzen kenn ich. Vor ein paar Tagen habe ich im Rasta Camp in den Bergen mit den Kids Fussball gezockt. Wer hier den Ball ins Aus kickt, hat echt die Arschkarte erwischt und darf erstmal einige Meter steil bergab die Boeschung hinunter laufen um den Ball zu holen, wenn man ihn ueberhaupt wieder findet. Trotzdem, Fussball ist besser als Cricket…

    Mach weiter so…
    sebas

  2. Hallo Martin!

    Der Blog ist ja wieder aktiv, super!!!
    Wie geht es denn so?

    Ist bestimmt lustig wieder in der alten Heimat zu sein und so viele Leute zu kennen, oder???

    Ciao, ciao, bis bald, stay active, not radioactive,

    Thomas

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